Gau­herbst­ver­samm­lung in München

von Anita Moka am 9. Oktober 2019

Bereits im Früh­jahr beim 125. Jubi­lä­um hat­te sich schon gezeigt, wie aktiv und rüh­rig die Münch­ner Chiem­gau­er ein­la­den und jetzt bei der Gau-Herbst­ver­samm­lung im Augus­ti­ner Kel­ler war eben­falls eine gelös­te, har­mo­ni­sche Stim­mung. Gern fuh­ren die Dele­gier­ten der rest­li­chen 22 Ver­ei­ne gut vor­be­rei­tet bereits am Vor­mit­tag mit vier Groß­raum­bus­sen in die Lan­des­haupt­stadt, mit der Aus­sicht auf hin­ter­her bereits reser­vier­te Plät­ze im Augus­ti­ner­zelt auf dem Okto­ber­fest
Vor­stand Flo­ri­an Häh­le begrüß­te die Chiem­gau­er Tracht­ler nach ein­lei­ten­den Klän­gen der jun­gen Prea­ner Musi­kan­ten und zwei stim­mi­gen Lie­dern des Münch­ner Dirndl­dreig­sangs und ver­kün­de­te eine neue Idee für den Abend im Fest­zelt: In der Pau­se der Musik­ka­pel­le sind dies­mal zwei gemein­sa­me Platt­ler, der „Lang­schot­ti­sche“ und die „Amboss­pol­ka“ , auf der Büh­ne und zwi­schen den Tischen geplant und wer­den dort auch ange­kün­digt.
In der Ver­samm­lung zeig­te der Rück­blick sowohl in den Sach­ge­bie­ten als auch bei der Vor­stand­schaft wie­der ein erfolg­rei­ches Trach­ten­jahr 2019 auf, das am 25. Okto­ber mit dem Gau-Trach­ten­ball in Stau­dach sei­nen Abschluss fin­den wird. Gau­wall­fahrt nach Rai­ten, zwei Jubi­lä­en in Mün­chen und Ober­wös­sen, Auf­trit­te bei ver­schie­dens­ten Gele­gen­hei­ten in Mün­chen und wäh­rend der Gaufest­wo­che in Ber­nau von Gau­grup­pe, Gau­ju­gend­grup­pe und Musik­grup­pen wur­den lobend erwähnt und jeweils tech­nisch mit Bild­ma­te­ri­al im Hin­ter­grund unter­malt.
Gau­ju­gend­wart Chris­toph Bau­er lud noch ein­mal zur Jugend­lei­ter­zu­sam­men­kunft am 27. Okto­ber auf der Her­ren­in­sel ein und sprach eine Emp­feh­lung für den Gau­ju­gend­tag 2021 an, für den noch ein Ver­an­stal­ter gesucht wird. Gau­mu­sik­wart Tho­mas Hiendl ver­sprach bald­mög­lichst fes­te Ter­mi­ne für die Sing­stun­den im Win­ter­halb­jahr und wies auf die her­vor­ra­gen­den Semi­na­re im Trach­ten­kul­tur­zen­trum Holz­hau­sen hin. „Fes­te fei­ern und gestal­ten“, „der Umgang mit der Gema“ und „Sin­gen mit Kin­dern“ fal­len dabei beson­ders in den musi­ka­li­schen Bereich. Blas­mu­sik­wart Andre­as Hil­ger erin­ner­te an die von ihm ini­tie­ren und beglei­te­ten Auf­trit­te beim Stra­ßen­mu­si­zie­ren in Mün­chen, und kün­dig­te die bevor­ste­hen­den Semi­na­re auf der Frau­en­in­sel und in Stau­dach, sowie das zwei­jäh­rig statt­fin­den­de Musi­kan­ten­tref­fen „Drum­her­um“ in Regen an.
Trach­ten­war­tin Lis­beth Teng­ler erin­ner­te an die Abzü­ge beim Gaufest, wo beson­ders auf­fiel, dass vie­le Män­ner Hem­den ohne Kra­gen tru­gen, außer­dem prä­sen­tier­te sie noch ein­mal das neue „Spie­le­buch“ des baye­ri­schen Trach­ten­ver­bands und lud zum Röcke­frau­en­tref­fen am 9. Novem­ber in Greimh­ar­ting ein, wo eine Pon­gau­er Tracht­le­rin einen klei­nen Vor­trag zur Pfle­ge und Auf­be­wah­rung von Trach­teng­wand hal­ten wird. Für den Bereich BTT(Brauch-Tracht-Tanz) gab sie noch die Ter­mi­ne für die geplan­ten Tanz­kur­se am 7. 14. Und 19. Novem­ber bekannt, sowie den Abschluss-Kath­rein­tanz am 23. Novem­ber in Reit im Winkl/Seegatterl.
Aus der Gau­grup­pe wur­den außer den Auf­trit­ten und Pro­ben beson­ders die Wett­be­wer­be im Zuge der Gaufest­wo­che ange­spro­chen: Lei­der fie­len beim Gau­preis­plattln vie­le ange­mel­de­te Teil­neh­mer kurz­fris­tig aus, was für die extra per­so­na­li­sier­ten Geschen­ke des Ber­nau­er Trach­ten­ver­eins sehr scha­de war.
Ein Höhe­punkt der Ver­samm­lung war die Vor­stel­lung der neu­en Home­page durch den Web­mas­ter Domi­nik Wierl, der in vie­len Stun­den eine sehr schö­ne Sei­te mit kla­rem Auf­bau geschaf­fen hat. Kurz und bün­dig zeig­te er sie mit Hil­fe eini­ger Screen­shots. Die neue Sei­te ist vor allem siche­rer, weil sie mit einem aktu­el­len Pro­gramm arbei­tet, sie kann auch auf Han­dys gut ein­ge­se­hen wer­den und auch die Bedie­nung ist rela­tiv ein­fach.
Ani­ta Moka, Sach­ge­biet Öffent­lich­keits­ar­beit, bedank­te sich bei Domi­nik für die Hom­pa­ge, die in den nächs­ten Wochen noch wei­ter bear­bei­tet und erwei­tert wird. Am Mon­tag, 28. Okto­ber wird für die Pres­se und Inter­net-Zustän­di­gen in den Ver­ei­nen eine ers­te Schu­lung dazu ange­bo­ten. Außer­dem bedank­te sie sich für die gute Unter­stüt­zung durch Fotos und Berich­te
, da sie durch einen Sprung­ge­lenks­bruch aus­ge­rech­net über die akti­ve Som­mer­zeit pres­se­tech­nisch aus­ge­fal­len war.
Der Kas­sen­be­richt war über­sicht­lich und gut ver­ständ­lich vor­be­rei­tet und wur­de anschlie­ßend von den Kas­sen­prü­fern als vor­bild­lich bewer­tet, so dass einer ein­stim­mi­gen Ent­las­tung der Vor­stand­schaft nichts im Wege stand.
Nach der Pau­se stell­ten sich noch zwei neue Ver­eins­vor­stän­de vor, die im letz­ten Halb­jahr die Geschäf­te über­nom­men hat­ten: Sebas­ti­an Graf in Fras­dorf und Georg West­ner in Ame­rang tra­ten bei­de in gro­ße Fuß­stap­fen, aber kön­nen auf ihre flei­ßi­gen Stell­ver­tre­ter und die Aus­schuss-Mann­schaft bau­en, um die umfang­rei­chen Akti­vi­tä­ten zu stem­men.
Gau­vor­stand Miche Huber beton­te in sei­ner Zusam­men­fas­sung die Wich­tig­keit und Ein­zig­ar­tig­keit der jähr­li­chen Gaufest­wo­che: Er bedank­te sich bei den Ber­nau­ern für die erfolg­rei­che Durch­füh­rung in die­sem Som­mer. Das Chiem­gau­er Gaufest ist eine Errun­gen­schaft, die wir auch zukünf­tig erhal­ten und pfle­gen müs­sen. Man darf sich dar­auf nicht aus­ru­hen, son­dern muss ver­ant­wor­tungs­voll mit der Ori­gi­na­li­tät der Verant­stal­tun­gen umge­hen. Vie­le ande­re Trach­ten-Ver­bän­de in Bay­ern hät­ten lei­der, teil­wei­se pro­fit­ori­en­tiert , Zuge­ständ­nis­se gemacht und dadurch stück­wei­se die Glaub­wür­dig­keit ver­lo­ren. Liab und Gspür im Bar- und Kaf­fee­/­Ku­chen-Bereich wir­ken ein­la­dend und ehr­lich. Wir müs­sen uns immer wie­der nach außen authen­tisch dar­stel­len.
Eine erfreu­li­che Nach­richt konn­te der Gau­vor­stand zur gesuch­ten Unter­kunft für die Zelt­büh­ne ver­kün­den. In Mar­quart­stein konn­te ein Stadl gefun­den wer­den, der Platz dafür hat und zu ver­nünf­ti­gen Kon­di­tio­nen ange­mie­tet wer­den kann. Momen­tan ist dort bereits das gan­ze Mate­ri­al ein­ge­la­gert. Mit eini­gen Bil­dern davon konn­te er die Vor­stän­de auf die geplan­te Inves­ti­ti­on und die nöti­ge Abstim­mung bei der nächs­ten Vor­stän­de­ver­samm­lung vor­be­rei­ten.
Abschlie­ßend folg­te ein kur­zer Rück­blick auf die Tagung des Baye­ri­schen Trach­ten­ver­bands vor einer Woche, wo zum Bei­spiel eine IT-Lösung für die Mit­glie­der­ver­wal­tung ange­strebt wur­de, sowie auf den Okto­ber­fest­zug, wo zukünf­tig jeweils ein Chiem­gau­er Jugend­paar des aktu­el­len Gaufest­aus­rich­ters mit­ge­hen darf. Ange­kün­digt wur­de noch, dass der Gau­ball 2020 im alten Bad in Unter­wös­sen statt­fin­den wird, und dass 2021 wie­der eine Vor­stän­de­klau­sur in Holz­hau­sen durch­ge­führt wer­den soll.
Mit einer herz­li­chen Ein­la­dung zum Gau­ball am 25. Okto­ber in Stau­dach, Gast­haus Mühl­winkl ende­te der Vor­stands­be­richt in Mün­chen.
Eine nach­träg­li­che Ehrung mit dem Sil­ber­nen Gau­ver­dienst­zei­chen emp­fing anschlie­ßend Chris­ti­an Lacker­schmid aus Prien, der bei der Früh­jahrs­ver­samm­lung lei­der ver­hin­dert gewe­sen war.
Die anschlie­ßen­de Ehrung mit dem Gau­ver­dienst­zei­chen in Gold für Andre­as Hil­ger aus Rottau war eine Rie­sen­über­ra­schung für den ver­dien­ten Tracht­ler und Blas­mu­si­kant, der vor kur­zer Zeit vom Festring Mün­chen eben­falls geehrt wur­de.
Bei den abschlie­ßen­den frei­en Aus­spra­chen bedank­te sich als ers­ter Red­ner der Vor­stand des GTEV d‘Staffelstoana Ber­nau bei allen Anwe­sen­den für den guten Besuch und Ver­lauf des Gaufests 2019. Lam­bert Huber aus Wil­den­wart ermahn­te zum respekt­vol­len Umgang mit den Preis­rich­tern des Ver­bands. Er hat­te aus nächs­ter Nähe mit­er­lebt, wie ein jun­ger inter­es­sier­ter Tracht­ler mit­be­kom­men muss­te, dass ein Preis­rich­ter hef­tigst kri­ti­siert wur­de und dar­auf­hin sel­ber für sich aus­schloss, die­ses Amt zu über­neh­men. Ohne Nach­wuchs in die­ser Spar­te wird es aber bald schwie­rig wer­den. Von Christl Durch­ner aus Ober­wös­sen kam noch ein Vor­schlag für die zukünf­ti­gen Kaf­fee­/­Ku­chen-Berei­che und Maria Höh­ne aus Ame­rang emp­fahl noch ein­mal das aus­führ­li­che Semi­nar­pro­gramm und den bevor­ste­hen­den Advents­markt mit über 70 Aus­stel­lern in Holz­hau­sen.
Anschlie­ßend war­te­ten für alle Teil­neh­mer freie Sitz­plät­ze auf der Gale­rie im Augus­ti­ner Zelt, und gemein­sam ließ man den letz­ten Tag des Okto­ber­fests gemüt­lich aus­klin­gen, die ange­kün­dig­ten Gemein­schafts­platt­ler dort wur­den von den übri­gen Besu­chern jubelnd beklatscht.

Bil­der: Ani­ta Moka, Domi­nik Wierl, Mar­ti­na Huber