Tracht
Der folgende Bildteil zeigt Trachten aus Vereinen des Chiemgau-Alpenverbandes in der jetzigen Gestalt. Die Zusammenstellung kann nur ein Ausschnitt aus den gängigen Trachten im Chiemgau-Alpenverband sein und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Zusammenstellung und Texte: Hilde Dufter, Gautrachtenwartin.
Kinder– und Jugendtrachten
Zopffrisuren
Eingeflochtener Zopf (Französischer Zopf)
An der Stirnpartie beginnend wird eine Haarsträhne abgeteilt, in drei Teile geteilt und einmal geflochten. Dann wird abwechselnd von links und von rechts eine Strähne dazugenommen.
So flechten wir bis zum Nacken alle Haare zu einem Zopf. Dieser wird dann zum Haarende geflochten und mit Haarnadeln nach oben festgesteckt. Eventuell mit Silbernadeln oder Spange schmücken.
Tanztrachten
Festtagstrachten
Einzelheiten Dirndl
Einzelheiten Tracht Frauen
S’Röckigwand ist aus glatter Seide, Halbseide oder Duchesse. Den Ausschnitt ziert der Goller mit aufgenähter Rosenborte und wird vorne links geschlossen. Der enge, glatte Oberarm ist schlicht gehalten und ist am unteren Ende wieder mit einer Rosenborte verziert. Dazu trägt man ein goldgesticktes Einstecktuch.
Die Rocklänge ist etwa 20–25 cm vom Boden weg, dazu schwarze, blickdichte Strümpfe und schwarze Trachtenschuhe.
S’ Kasettl – Aus schwarzem, gemustertem Seidenstoff. Den Ausschnitt ziert eine aufwendig genähte Garnier (kunstvoll gearbeitete Rüschen und Spitzen). Der Oberarm ist gesmokt oder blasengereiht. Den Latz zieren auf der linken Seite Silber-Filigranknöpfe. Das Kasettl wird noch in Frasdorf (Priental) getragen.
Einzelheiten Tracht Männer
Priener Hut
Anna Kopp, Tochter des Hutmachers Brunnhuber aus Prien, fertigte 1870 erstmals den „Priener Hut“, aus einer Zusammensetzung aus Elementen des Städtischen Hutes und des alten Inntaler Hutes. Der Priener Hut wurde erstmals in einer Gewerbeausstellung in Berlin 1879 gezeigt.
In Weiterentwicklung entstanden der „Schöne Priener Sonntagshut“, ein Zylinderplüschhut mit schwarzen Samtband und der „Fesche Priener Festtagshut“ mit einem Paar Goldquasten.
1896 wurden diese Exemplare auf der Bayerischen Landes‑, Industrie‑, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.
Um 1905/1910 entwickelt sich aus den beiden Hüten der „Priener Hut“ mit 2 Büschl (4 Goldquasten). Ab 1920 übernahmen die Trachtenvereine den Priener Hut und sicherten damit sein Fortbestehen.
Unser jetziger Priener Hut besteht aus einem 6–7 cm hohen Kumpf und einer 4,5 cm breiten Krempe aus Zylinderplüsch. Der Hutunterrand wird mit einer breiten Goldborte mit aufwendiger Goldstickerei aus Goldfaden, Perlen und Pailletten ausgeziert. Die Hutbänder („Hint-Obi-Bandl“), entweder aus Web- oder Samtbändern, werden rocklang getragen. Sie werden seitlich über die Gretlfrisur gelegt und im Nacken mit einem Haken befestigt.
D’Lofei
Trachtenjoppen
Forstgreane oder graue (liachtgraue) Joppe aus Kerntuch (Strichtuch) mit Stehkragen, verziert mit ausgestepptem Eichenlaub am Revers und Arm sowie Hirschhornknöpfen.
Den Rücken ziert eine passepoilierte Spange mit Hirschhornrosette.