Nimmst du die Wahl an?

von Anita Moka am 16. März 2021

Gedan­ken zum Ehrenamt.

Nicht nur in der Poli­tik ste­hen die Wah­len an,
auch in vie­len Ver­ei­nen sol­len und müs­sen „Pos­ten“ besetzt wer­den und das zumeist ehren­amt­lich, also im Ehrenamt.

Frei­lich hat „Coro­na“ vie­le Akti­vi­tä­ten ein­ge­schränkt, bzw. zum völ­li­gen Erlie­gen gebracht.
Bestimmt hat der ein oder ande­re die­sen Still­stand genos­sen. Bestimmt hat der ein oder ande­re die Zeit zum
ver­schnau­fen gebraucht. Bestimmt war das ein oder ande­re sogar zu viel.
Doch irgend­wann wird und muss es wie­der wei­ter gehen! Irgend­wann wer­den wir ins Ver­eins­le­ben zurück­keh­ren dür­fen, wie auch immer.
Für die­se bevor­ste­hen­den Auf­ga­ben, einem Neu­start, viel­leicht sogar einem Umbruch, einem Umden­ken, einer
Neu­ori­en­tie­rung, da braucht es Men­schen, die mit Freu­de und Schwung, mit Begeis­te­rung und Ideen, gemein­sam
anpa­cken und nach vor­ne schau­en und somit aktiv unse­re
Ver­ei­ne auch künf­tig attrak­tiv gestal­ten und am Leben erhalten.

Lei­der wird es immer schwie­ri­ger hier­für Men­schen zu fin­den bzw. zu motivieren. 

Aus beruf­li­chen Grün­den nicht stän­dig prä­sent zu sein, kei­ne fes­ten Arbeits­zei­ten, Fami­lie, Angst um man­geln­de
Frei­zeit, nicht selbst­be­stimmt Leben zu kön­nen, Ver­pflich­tun­gen ein zu gehen, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men sind nur eini­ge Grün­de, die gegen ein ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment spre­chen und als die häu­figs­ten Con­tra-Argu­men­te auf­ge­führt werden.

Die „Jam­mer Gesell­schaft“ trägt das Übli­che dazu bei!
 Heu­te muss ich schon wieder………
 Mich freut es gar nicht………………
 Bei die­sem schö­nen Wetter………..
 Du hast es schön, du brauchst ja nicht………
 Der hat.., Die hat…, Das hat nicht gepasst………..
 So viel Zeit verschwenden………..

So gewin­nen weder Ver­ei­ne noch sons­ti­ge Insti­tu­tio­nen Leu­te, die sich bereit erklä­ren, wich­ti­ge Ämter zu übernehmen.

Ehren­amt macht Freu­de und berei­chert das Leben, auch so könn­te und soll­te man es sehen!

Ja, ich neh­me die Wahl an und freue mich auf die Jah­re, die ich im Ehren­amt arbei­ten darf. Ich bin in der glück­li­chen Lage, mit moti­vier­ten Leu­ten, die vor Ideen nur so spru­deln zusam­men zu arbei­ten.
Wir alle dür­fen, und ich sage bewusst dür­fen einen „Ver­ein“ für einen kur­zen Augen­blick füh­ren, lei­ten, bele­ben und bestär­ken! Wir dür­fen vor­le­ben, ver­mit­teln, Freu­de berei­ten, Ideen ein­brin­gen. Die Zukunft, den Erhalt sichern ist für einen „Augen­blick“ unse­re Auf­ga­be.
Schön, wenn man dazu bei­tra­gen kann, die Finan­zen zu regeln, das Ver­eins­le­ben zu doku­men­tie­ren, Kin­der und
Jugend­li­che zu begeis­tern und zu unter­wei­sen, aktiv den Ver­ein zu ver­tre­ten und durch das orga­ni­sie­ren von Gemein­sam­kei­ten die Gemein­schaft zu för­dern.
Wir dür­fen etwas zurück­ge­ben, etwas, für das sich viel­leicht schon unse­re Eltern und Groß­el­tern ein­ge­setzt haben. Etwas, das ein Teil unse­rer Wur­zeln sein könn­te. Etwas fort­füh­ren, von dem wir viel­leicht auch schon
pro­fi­tiert haben. 

Wir sind gewählt und haben ein Amt über­nom­men, um nun mit Freu­de an die­se Auf­ga­be zu gehen, mit Idea­lis­mus, nicht mit Jam­mern und Egoismus.

In den vie­len Jah­ren, die ich bereits im Ehren­amt arbei­te, durf­te ich ler­nen, dass man mit moti­vier­ten Leu­ten, die eben­falls vor Ideen sprie­ßen und sich ein­brin­gen, viel Freu­de am Ehren­amt haben kann. Gemein­sa­me Erfol­ge,
Neue­run­gen, über den „Tel­ler­rand“ schau­en, Mei­nun­gen, Dis­kus­sio­nen und Aus­tausch, etwas Bewe­gen zu kön­nen, ein guter Zuspruch sind nur eini­ge Bei­spie­le.
Es kann also durch­aus Spass machen, etwas aktiv für eine Gemein­schaft, für Hei­mat, Natur, Dorf, Brauch­tum, Musik, Glau­be usw. zu tun, zu leben und den nöti­gen Respekt dafür auf zu brin­gen.
Wie gesagt, aktiv und ver­ant­wort­lich, für einen Augen­blick, der jewei­li­gen Amtszeit.

Packen wir also moti­viert und mit viel Freu­de am „Sch­an­zei“ an und wer­den uns unse­rer Auf­ga­ben bewusst.
Brin­gen wir uns ein und berei­chern das Ver­eins­le­ben. Öff­nen wir die Augen und hel­fen uns gegen­sei­tig.
Sam­meln wir Erfah­rung! Die­se die­nen nicht nur dem Ver­ein, den Mit­glie­dern, son­dern sie bedeu­ten auch einen nicht zu unter­schät­zen­den Mehr­wert in unse­rem eige­nen Leben. Moti­va­ti­on und Begeis­te­rung sind anste­ckend, Freu­de kann mit­rei­ßen! Leben wir die­se Eigen­schaf­ten vor, wird sich das auf den gan­zen Ver­ein niederschlagen

Für mich habe ich fol­gen­den Leit­spruch als Weg­wei­ser für das Ehren­amt. „ Ich bin nicht ent­täuscht, eine „Schlacht“ zu ver­lie­ren, aber ich wäre trau­rig, sie nicht geführt zu haben!

In die­sem Sin­ne wün­sche ich allen eine gute Hand im Ehren­amt, krem­peln wir die Ärmel rauf und packen an.

Brauch­tums­war­tin im Chiem­gau Alpenverband
Anja Voit