„ Johan­ni steht vor der Tür! “

von Anita Moka am 18. Juni 2021

Der seit ältes­ter Zeit geüb­te Brauch, den Tag der Son­nen­wen­de mit Fei­ern – oder Feu­ern fest­lich zu bege­hen, bekam erst im 15.Jahrhundert eine christ­li­che Bedeu­tung.
Das Sonn­wend­feu­er wur­de zum Fest Johan­nes des Täu­fers, das all­jähr­lich am 24.Juni gegan­gen wird. Ursprüng­lich ein Heil- und Rei­ni­gungs­feu­er für Mensch und Tier. Ein Sym­bol für die Son­ne, die an die­sem Tag am längs­ten scheint, steht es für die Ver­gäng­lich­keit und die wie­der kür­zer wer­den­den Tage. Das Feu­er wärmt und rei­nigt, wie die Son­ne, ohne die es kein Leben auf der Erde geben könn­te.
So unter­schied­lich die­ses Fest auch gefei­ert wird, von Stoh­pup­pen die ins Feu­er gewor­fen wer­den bis zu den bren­nen­den Rädern, die von den Ber­gen gerollt wer­den, bis zu den Gip­fel­feu­ern, ist die Roman­tik und das Gemüt­li­che das vom „Lager­feu­er“ aus­geht, über­all gleich.
Das Johan­nis­feu­er und die Fei­er mit­ten im Som­mer, der arbeits­rei­chen Zeit im bäu­er­li­chen Leben, gibt Gele­gen­heit inne­zu­hal­ten und mit­ein­an­der zu fei­ern. Bis zum Fest des Hei­li­gen Johan­nes des Täu­fers stieg die Son­ne stän­dig höher, nun hat das sie den Höhe­punkt erreicht und wird nun­mehr jeden Tag ein wenig mehr abneh­men. Als Los­tag endet an Johan­nis die Schafs­käl­te, die am 8. Juni dem Tag des Metard begann. 

Stürmt es an Sonn­wend — im nächs­ten Monat das Feld heiß brennt.
Wenn nach Johan­ni der Kuckuck schreit — gibt es eine „teu­re“ Zeit.
Stellt der Juni mild sich ein — wird mild auch der Dezem­ber sein.
(Bau­ern­re­geln, Welt­bild Verlag)

Für´s gemüt­li­che Sit­zen am Feu­er noch ein paar Anre­gun­gen, viel Freu­de und eine
gute Zeit!