Gaufest­sonn­tag in Hohenaschau

von Theresa Fritzenwenger am 2. August 2024

Chiem­gau­er Bier­zelt wur­de zum Gotteshaus

  1. Gau­trach­ten­fest des Chiem­gau-Alpen­ver­ban­des in Hohenaschau

Hohenaschau/Chiemgau (hö) – Nach 24 Jah­ren muss­te bei einem Gaufest des Chiem­gau-Alpen­ver­ban­des für Tracht und Sit­te der Fest­got­tes­dienst auf­grund star­ker Regen­fäl­le im Fest­zelt gefei­ert wer­den. Viel­fäl­ti­ge Vor­be­rei­tun­gen und Vor­freu­de auf einen Got­tes­dienst im Frei­en zu Füßen von Burg Hohen­aschau und der Kam­pen­wand waren somit ver­geb­lich. Den­noch gelang es dem gast­ge­ben­den Trach­ten­ver­ein „D´Griabinga“ Hohen­aschau, dem Chiem­gau-Alpen­ver­band und vie­len  ehren­amt­li­chen Kräf­ten einen wür­de­vol­len und nach­hal­ti­gen Got­tes­dienst im Bier­zelt zu fei­ern, das vor­über­ge­hend zum Got­tes­haus ver­wan­delt wurde.

Abt Bar­na­bas Bög­le, der zusam­men mit Orts­pfar­rer Paul Jan­ßen und einem gro­ßen Altar­dienst dem Got­tes­dienst vor­an­stand, erin­ner­te ein­gangs, dass es im Jahr 1900 gera­de Baron Theo­dor von Cra­mer-Klett war, der sein Klos­ter Ettal wie­der­errich­te­te. Er dank­te des­sen Nach­fol­ger und heu­ri­gem Schirm­herr Baron Lud­wig von-Cra­mer-Klett, dass er es mög­lich mach­te, eine Kopie des Etta­ler Gna­den­bil­des mit der Mut­ter Got­tes aus der Burg-Kapel­le auf den Büh­nen-Altar zu brin­gen. In sei­ner Pre­digt mach­te der Abt klar, dass die wun­der­ba­re baye­ri­sche Hei­mat und die schö­nen, far­ben­fro­hen Trach­ten nicht dar­über hin­weg­täu­schen dür­fen, dass der Mensch tie­fer schau­en müs­se und sag­te: „Es sind drei Grund­hal­tun­gen, die uns Chris­ten aus­ma­chen: ein­mal die Ach­tung vor jedem Men­schen, denn jede Men­schen-Begeg­nung ist auch Got­tes-Begeg­nung. Als Kon­se­quenz dar­auf muss das Wort Got­tes aus dem Evan­ge­li­um auch eine Rol­le im Leben von uns sein. Und schließ­lich müs­sen wir wie­der das rech­te Beten ler­nen“. Zu die­sem Punkt bat er alle Eltern und Groß­el­tern, ihren Kin­dern und Enkeln immer wie­der Geschich­ten aus dem Evan­ge­li­um und vom Schöp­fer der Welt zu erzäh­len, denn – so der Abt wei­ter — wer sonst als Eltern und Groß­el­tern kann ein bes­se­rer Reli­gi­ons­leh­rer sein.

Für Gau­vor­stand Tho­mas Hiendl, der Blas­mu­si­kan­ten, Sän­gern und Alp­horn­blä­sern für die musi­ka­li­sche Gestal­tung des Got­tes­diens­tes dank­te, der zahl­rei­che Ehren­gäs­te aus den Rei­hen der Göd-Gaue Alt­baye­ri­scher Gau­ver­band und des Inn­gau-Trach­ten­ver­ban­des, vom Baye­ri­schen Trach­ten­ver­band, vom Nach­bars-Gau­ver­band Gau­ver­band I, vom Ober­pfäl­zer Gau­ver­band, vom Rhein-Main-Gau­ver­band und vom Bay­ern­bund will­kom­men hieß rich­te­te eine Bit­te an die vie­len poli­ti­schen Ver­tre­ter aus Bun­des­tag, Land­tag, Bezirks­tag, Land­krei­se und Gemein­den, dass dem Ehren­amt eine tat­säch­li­che büro­kra­ti­sche Ent­las­tung zuteil wer­den möge. An die Tracht­ler gewandt sag­te der Gau­vor­stand: „Wo Tracht drauf steht, muss auch Tracht drin­nen sein, hal­ten wir es wie der Kiem Pau­li, der sag­te: Dem Neu­en wol­len wir auf­ge­schlos­sen sein, aber das Herz darf es nicht kosten“.

Das wol­ken­ver­han­ge­ne Prien­tal sorg­te am vor­mit­tag für sor­gen­vol­le Bli­cke aus dem Fest­zelt her­aus. Erleich­te­rung mach­te sich breit, als es am nach­mit­tag doch noch mög­lich war, den Fest­zug mit Trach­ten-Fah­nen, Blas­ka­pel­len, Tracht­ler­scha­ren, Fest­wä­gen und fro­her Stim­mung durch die Gemein­de Aschau i. Chiem­gau zu star­ten. Die Anzahl der Teil­neh­mer und deren Stim­mung tru­gen dazu bei, dass das 86. Chiem­gau­er Gau­trach­ten­fest trotz Vor­mit­tags-Regen zu einem Erleb­nis für Mar­schie­ren­de und Zuschau­er wur­de. Her­nach gab es im Fest­zelt und in der gro­ßen Bar noch einen gemüt­li­chen Aus­klang, die Ver­ga­be der Meist­prei­se und für alle Ver­ei­ne eine hand­ge­mach­te Wand­uhr zur Erinnerung.