Fest­abend 50 Jah­re Trach­ten­heim Hittenkirchen

von GTEV Hittenkirchen am 5. Juli 2025

Auf ein beson­de­res Jubi­lä­um konn­te der GTEV „Alma­rausch“ Hit­ten­kir­chen zurück­bli­cken: Vor genau 50 Jah­ren im Juli 1975 wur­de ihr Trach­ten­heim fei­er­lich ein­ge­weiht – die­ses Ereig­nis wur­de nun mit einem eben­so fest­li­chen wie wür­di­gen Abend gefei­ert. Das Heim prä­sen­tier­te sich dafür beson­ders lie­be­voll her­ge­rich­tet: Wei­ße Tisch­de­cken, Ker­zen und Blu­men­schmuck sorg­ten dank der Vor­be­rei­tung durch die Trach­ten­frau­en für einen fei­er­li­chen Rah­men. Die musi­ka­li­sche Umrah­mung über­nahm – wie schon zur Ein­wei­hung – die Blas­ka­pel­le Wildenwart.

Den Auf­takt des Abends bil­de­te ein gemein­sa­mer Auf­tanz der Kin­der- und Jugend­grup­pe, bei dem Rund 20 Paa­re die Tanz­flä­che voll­stän­dig füll­ten. Im Anschluss hieß Vor­stand Chris­toph Kauf­mann die Gäs­te im voll­be­setz­ten Trach­ten­heim herz­lich will­kom­men. „Beson­ders freut mich, dass neben den Ver­eins­mit­glie­dern auch fast alle Ehren­gäs­te gekom­men sind“, zeig­te sich Kauf­mann erfreut. In sei­ner Begrü­ßung hieß er unter ande­rem die Ber­nau­er Alt­bür­ger­meis­ter Wolf­gang Zeitl­mann, Lorenz Steindl­mül­ler und Klaus Dai­ber, Pfar­rer Josef Steindl­mül­ler, die Fami­lie Gre­go­ri als Erb­pacht­ge­ber des Grund­stücks, Peter Fitz­ner als Ver­tre­ter der VR Bank, die Ehren­mit­glie­der des Ver­eins sowie zahl­rei­che Gemein­de­rats­mit­glie­der herz­lich willkommen.

Im Anschluss an die Begrü­ßung wur­de gemein­sam geges­sen – mit Dank an die Metz­ge­rei Anger­mann und das Hof­bräu­haus Traun­stein für ihre ver­läss­li­che und groß­zü­gi­ge Unter­stüt­zung als Lieferanten.

Danach blick­te Chris­toph Kauf­mann auf die Geschich­te des Trach­ten­heims zurück. Ein­füh­rend cha­rak­te­ri­sier­te er den typi­schen Hit­ten­kir­che­ner als „ziel­be­wusst, freund­lich, vor­aus­schau­end, gerad­li­nig, anpa­ckend, nicht jam­mernd und in die Zukunft schau­end“. So sei es damals gewe­sen – und bis heu­te habe sich dar­an nichts geän­dert. Die Eigen­schaf­ten haben den Bau des Trach­ten­heims und das bis heu­te fort­wäh­ren­de star­ke Ver­eins­le­ben ermöglicht.

Die Idee zum Bau des Hei­mes ent­stand 1974. Sechs Män­ner aus der dama­li­gen Vor­stand­schaft Chris­ti­an Kauf­mann, Micha­el Ber­ne­der, Andre­as und Toni Bau­er, Kas­par Steindl­mül­ler sowie Jakob Irr­gang fass­ten damals per Hand­schlag den Ent­schluss, gemein­sam ein eige­nes Heim für den Ver­ein zu schaf­fen. Es folg­te der Grund­stücks­er­werb auf Erb­pacht-Basis. In nur drei Mona­ten Bau­zeit – vom 9. April bis zur Ein­wei­hung am 11. Juli – ent­stand mit über 5.000 ehren­amt­li­chen Arbeits­stun­den von rund 200 Hel­fern das heu­ti­ge Trachtenheim.

Was damals mit viel Idea­lis­mus begann, ent­wi­ckel­te sich im Lauf der Jahr­zehn­te zu einem Zen­trum des kul­tu­rell-hei­mat­li­chen und gemein­schaft­li­chen Lebens in Hit­ten­kir­chen. Das Heim wur­de nicht nur zu einer Hoch­burg des Volks­tan­zes, son­dern beher­bergt seit über 20 Jah­ren auch die Thea­ter­grup­pe des Ver­eins. Der Saal steht den Mit­glie­dern kos­ten­los für Fei­er­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung – ein Ange­bot, das regel­mä­ßig in Anspruch genom­men wird. Auch Orts­ver­ei­ne, Ver­bän­de und die Gemein­de nut­zen die Räum­lich­kei­ten viel­fach für Ver­samm­lun­gen, Kur­se oder kul­tu­rel­le Veranstaltungen.

Aktu­ell zählt der Ver­ein knapp 400 Mit­glie­der. Trotz der finan­zi­el­len Belas­tun­gen, die der Bau mit sich brach­te, wur­den in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten zahl­rei­che Inves­ti­tio­nen gestemmt – vom Aus­bau des Kel­lers über neue Fens­ter und Küche bis hin zur Hei­zung, einem neu­en Kachel­ofen und der jüngst abge­schlos­se­nen Voll­sa­nie­rung der Her­ren­toi­let­te. Letz­te­re wur­de im Rah­men des Fest­abends erst­mals in Betrieb genom­men. Durch­schnitt­lich fin­den rund 30 Ver­an­stal­tun­gen pro Jahr statt, die ins­ge­samt etwa 4.000 bis 10.000 Besu­cher ins Trach­ten­heim bringen.

Einen beson­de­ren Pro­gramm­punkt bil­de­te die Ehrung jener drei Män­ner, die zu den leben­den Initia­to­ren des Trach­ten­heims zäh­len: Micha­el Ber­ne­der, Andi Bau­er und Toni Bau­er. Sie wur­den – gemein­sam mit ihren Ehe­frau­en – für ihre Ver­diens­te beim Bau und der Grün­dung des Hau­ses gewür­digt. Eine wei­te­re Aus­zeich­nung erhielt Frie­da Würtz, die sich über Jahr­zehn­te hin­weg in außer­ge­wöhn­li­cher Wei­se um das Trach­ten­heim ver­dient gemacht hat.

Im wei­te­ren Ver­lauf des Abends gestal­te­ten die Kinder‑, Jugend- und Akti­ven­grup­pen ein abwechs­lungs­rei­ches Pro­gramm. Unter der Ansa­ge von Han­na Wörndl wur­den Platt­ler, Tän­ze und als fest­li­cher Höhe­punkt ein Kro­nen­tanz der Akti­ven aufgeführt.

Dazwi­schen gab es eini­ge Gruß­wor­te und Geschen­küber­ga­ben aus den Rei­hen der Ehren­gäs­te. Die Ber­nau­er Bür­ger­meis­te­rin Ire­ne Biebl-Dai­ber bezeich­ne­te das 50-jäh­ri­ge Bestehen als „Wahn­sinn“ und ein star­kes Zei­chen für Gemein­schaft und Hei­mat­ver­bun­den­heit. Sie erin­ner­te dar­an, dass der Bau damals ohne staat­li­che Zuschüs­se und nur mit dem Zusam­men­halt der Dorf­ge­mein­schaft gestemmt wur­de. Als Zei­chen des Dan­kes über­reich­te sie im Namen der Gemein­de einen Gut­schein für 50 Liter Bier.

Der Gau­vor­stand Tho­mas Hiendl, der zusam­men mit sei­ner Stell­ver­tre­te­rin Eli­sa­beth Teng­ler der Ein­la­dung folg­te, sprach von „Weit­sicht und Mut“ der dama­li­gen Vor­stand­schaft und beton­te die Bedeu­tung des Ver­eins­heims als eines der ers­ten die­ser Art im gan­zen Gau-Gebiet. Er dank­te dem Ver­ein auch für die Gast­freund­schaft bei zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen des Gau­ver­ban­des. „Bau­en ist das eine, Leben das ande­re – dafür besteht beim Trach­ten­ver­ein Hit­ten­kir­chen kein Zwei­fel“, so Hiendl abschließend.

Pfar­rer Phil­ipp Wer­ner, der gemein­sam mit Pfarr­vi­kar Sin­ha Roy als Ver­tre­ter des Pfarr­ver­ban­des anwe­send war, wür­dig­te die gro­ße Ver­ant­wor­tung, die sowohl die dama­li­gen als auch die heu­ti­gen Enga­gier­ten über­nom­men haben, mit tie­fem Respekt. Er warb für die zukünf­ti­ge Zusam­men­ar­beit und beton­te, dass der „Takt“, in dem Kir­che und Trach­ten­heim in Hit­ten­kir­chen mit­ein­an­der schwin­gen, nicht ver­lo­ren gehen dürfe.

Die Orts­ver­ei­ne von Hit­ten­kir­chen und Umge­bung – Vete­ra­nen, Feu­er­wehr, Schüt­zen und Eis­schüt­zen – schlos­sen sich dem Dank an und über­reich­ten gemein­schaft­lich ein Fass Bier. Der Paten­ver­ein Ber­nau, ver­tre­ten durch Vor­stand Franz Praß­ber­ger, über­reich­te einen Aus­flugs­gut­schein und bedank­te sich für die gute Zusam­men­ar­beit und dafür, dass sie wäh­rend des Umbaus des Gast­hof Kam­pen­wan­des das Trach­ten­heim in Hit­ten­kir­chen für Pro­ben und Ver­an­stal­tun­gen nut­zen durf­ten. Zum Abschluss über­reich­te der Nach­bar-Trach­ten­ver­ein aus Prien mit sei­nen Vor­stän­den Klaus Koll­manns­ber­ger und Lorenz Ober­mül­ler eben­falls ein Geschenk zum beson­de­ren Jubiläum.

Mit dem Blick auf die kom­men­den Ver­an­stal­tun­gen – dar­un­ter das Gau­trach­ten­fest in Feld­wies und das Thea­ter im Herbst – ende­te der Abend in gesel­li­ger Runde.

Bild­un­ter­schrif­ten:

  1. Die drei noch leben­den Initia­to­ren des Trach­ten­heims sowie Frie­da Würtz wur­den im Rah­men der Fei­er­lich­kei­ten geehrt. Im Bild von links nach rechts: Die stell­ver­tre­ten­den Vor­stän­de Flo­ri­an Wörndl und Micha­el Pfaf­fin­ger, Frie­da Würtz, Andi Bau­er mit sei­ner Frau Mari­an­ne, Micha­el Ber­ne­der mit sei­ner Frau Bär­bel, Toni Bau­er mit sei­ner Frau Katha­ri­na, Kas­sier Anton Schus­ter, Schrift­füh­re­rin Andrea Scheck, Gau­vor­stand Tho­mas Hiendl, stell­ver­tre­ten­de Gau­vor­stän­din Eli­sa­beth Teng­ler sowie Vor­stand Chris­toph Kaufmann.
  2. Die Kinder‑, Jugend- und Akti­ven­grup­pe des Ver­eins zeig­ten Platt­ler und Tänze
  3. Vie­le Geschen­küber­ga­ben und Glück­wün­sche gab es sei­tens der Orts‑, Nach­bars- und Paten­ver­ei­ne, von der Gemein­de, vom Pfarr­ver­band und vom Chiemgau-Alpenverband.