Das Kripperl-Aufstellen
von Anita Moka am 6. Dezember 2020Seit Tagen scho ein reges Treiben und ein Rama,
ma sigt´s ihr oh, si duat scho plana.
Stai ma´s DO auf, oder wieda ins Eck,
war grecht, is ja der große Rotwein-Fleck,
oder eban doch wieder im Gang,
auf da Truch, war´s hoid a schena Blickfang.
Den Kopf nach links, nach rechts so geht’s hin und her,
den g´rechten Platz finden, ja des is schwer.
De Zeit is kemma, heit is so weit,
verstraht im ganzen Haus, do leg´n de Krippei-Leid.
Wos des bedeit, des is mir klar,
bin ganz staad, des macht de Erfahrung vom letzen Jahr.
S´Kanape konn i heit vergess´n,
grod nedda no de Zeit zum Ess´n
hoi i an Leim, an Bems´l, de Zwick und d´Bohrmaschin,
war ja glacht, des griag´ma wieder hin.
Da erste Auftrag kimmt sofort,
beim Esel is des Schwanzei (8) fort,
der Hirt mim Stecka foid oiwei um,
is ja klar, vom linken Hax, do faid a Drum
vom Hüttendoch hängt oba da Kamin,
und a da Fuadaraffe is koa Hei mehr drin.,
der Zaun keart babt, de Wurz zam-zwickt,
weil ma sunst de Heilige Familie nimma sigt,
beim Lagerfeier brennt s´Lambei nimma,
i sog, is hoid s´Feier ausganga, des macht´s no schlimma.
Schafen find Sie nur no drei,
wo kannt´n nur de Andern sei?
I wissat´s scho, de Kind sand kemma,
woid a jeder so a Viechei mit´nehma
und i hob g´sogt, ja freili glei,
denn uns glangan ja de drei.
Mit Bems´l und Farb muaß i no restaurier´n
und s´Weibe duat fleißig no polier´n.
Moos werd jetzt grecht trapiert,
s´is g´schafft, s´Krippei steht, nix is passiert.
Nur de Scheidel-Zoa muaß i no richten,
Zweigei hoin von uns´ra Ficht´n,
ebbs hot si no, de Stoand´l liegn ned grecht,
oh mei, bis a Weierleid woaß, wos mecht,
scheps hängt dro, da große Stern,
endlich, a End schaut eina, mia doan fertig werd´n.
Mei Kopf geht jetzt a, so her und hin,
muaß zua´gem, dass z´fried´n i bin.
Steh so do, bewunder unser Krippei in seiner Pracht,
g´frei mi, wenn i des Jesukindl eine leg´n derf, in da Heiligen Nacht.
von Anja Voit Foto: Micha Nayder/Anita Moka