Gedanken unserer Brauchtumswartin
von Anita Moka am 15. Oktober 2022Herbstversammlung 2022 von Anja Voit:
Doch weil ma grod so nett beinander sand, dad i gern no a bor Gedanken los werden und den Namen Trachtenverein definieren.
Das Wort Trachtenverein setzt sich aus 2 Wörtern zusammen.
Tracht — i glab die kennt jeder von uns und auf de brauch i ned weider eingehen, und — Verein.
EinVerein, des hob i googelt, ist eine Verbindung mehrerer Personen zur Erzielung eines gemeinsamen Zwecks. Dies kann ein ideeller Zweck sein, z.B. wohltätig, gesellig, künstlerisch oder religiös. Oiso kurz, wir olle verfolgen den gleichen Vereinsgrundsatz und dessen Erhalt.
Jeder, a jeder Einzelne hat sich für den Trachtenverein und dessen Zweck entschieden, do bin i dabei, do dua i mit, hinterdem steh i.
Und a schene Schor sand ma, mia in de Trachtenvereine, wenn ma so ans Gaufest z´ruck denkt.
Oid und Jung miteinand!
Sauber beinand im Trachtengwand.
Doch mim Gaufest alloa is des Trachtenjahr, des Trachler sei ned umme, no lang ned ob´do.
So fai Veranstaltungen gibt’s, de mia Trachtler mit unserm guaden Gwand feiern derfen.
Veranstaltungen, Feste, de unser Johr strukturieren, de Abwechslung bringen, a Freid machan und a des Familienleben ganz besonders bereichern.
Anlässe, Bräuche de es zu erhalten Wert sand.
Es is doch wos schens, wenn a Familie ausruckt und mitanand im Festtagsgwand z.B. Erntedank feiert. Dankschen son´g für´s satt werden. Sche, wenn ma gemeinsam, in da Tracht de Kräuterbuschen zum Weihen drogt. Den Dog mim guaden Gwand zu am Bsondern macht.
Würdig, wenn ma einem Vereinsmitglied in da Trauertracht de letzte Ehre erweisen derf.
ODER?
Ja, es hot scho wos, ein Trachtler zu sein. Zu sein und den Auftrag des Erhaltens umzusetzen.
Ned immer eine leichte Aufgabe, Leben, Pflegen und Erhalten gleichermaßen.
Drum denk i, dass amoi Zeit is, olle dene Vereinsvorstände zu danken, de ei´song, sich einsetzen aktiv dazua beidrog´n, dass unsere Brauchtumsveranstaltungen ned nur gepflegt, sondern in der Tracht gefeiert werden.
De ned den wirtschaftlichen, sondern den ideellen Zweck im Vokus ham
Danke an olle Trachtlerinnen und Trachtler, de ois Vorbilder, die Tracht mit Stoiz und Freid trog´n. Mit einer Selbstverständlichkeit, ned aufgezwungen sondern aus Überzeugung.
A bsonderer Dank an olle Trachtenmütter und Ehefrauen, de ned nur a Aug auf´s Gwand ham, sondern als wandelnder Kalender koa Veranstaltung überseng, de des Drum Herum unermüdlich mit fai Liebe organisieren, damit unsere Bräuche ned verloren gehen.
Danke an olle Familien, de Wegweiser sand und ihren Kindern den Pfad zur Tracht, zum Brauchtum zeigen. De ned nur des Wissen um unsere Bräuche, unserer Kultur, unserer Lebensweise, weiter geben, sondern auch das Verständnis, dass sich in einem Verein das Geben und Nehmen die Hand reichen, dass Zamhaifen ein Schritt zum Erfolg, zum Erhalt ist.
So, und zum Schluss hätt i no a Bitt!
Schliaßt´s de Lücken, de sich bei der Oan oder Anderen Veranstaltung, Feier oder Anlass aufdoan. Leid und Generationen de Luck lossen!
Lücken und Löcher de MIA auffüllen sollten, denn in Lücken und Löcher ko ma nämlich eine foin. Loss mas doch bitte ned zua, daß des Auffüllen Andere für uns übernehmen, und des Füllmaterial eventuell gor ned zu uns basst. Verschliaßt ma ned de Aug´n!
Sucha ma Gedspräche, Ideen. Veränderungen und Tradition dürfen durchaus auf a Waagschale gelegt werden.
Leb´m und feiern wir bitte aktiv unsere Stärke, Oid und Jung miteinander, denn nur Gemeinsam können wir „Trachtenverein“ verstehen, leben, weiter geben und Bewahren! Verliern ma unsere Bräuch, dann verlier ma a unser Tracht, dann verlier ma de Strukturen, de des Jahr so abwechslungsreich und lebenswert machen, dann verliern ma unsere Glaubwürdigkeit.
Wenn wir an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen, kimma nur hoffen, dass ma auf´d Fiaß foin und ned auf´s Gsicht.
Ein Verein ist eine Verbindung mehrerer Personen, zur Erzielung eines gemeinsamen Zwecks. Den Erhalt unserer Sprache, unserer Werte, unserer Tracht und unserer Bräuche.