Gau­ju­gend­tag als Faschings­hoch­zeit in Frasdorf

von Theresa Fritzenwenger am 4. Februar 2024

„So nimm denn mei­ne Hän­de“, die tugend­sa­me Jung­frau Kris­zen­zia Dra­chen­rei­ter zu Spöck von Hohen­aschau hat es geschafft. Ganz Fras­dorf, Hohen­aschau, Umraths­hau­sen und Wil­den­wart dazu Drauf­ge­her aus allen 23 Ver­ei­nen des Chiem­gau-Alpen­ver­bands waren Zeu­ge, wie sie Prä­lat und Merk­wür­den Hyge­ni­us Moss­bee­ren­bibnhaus fei­er­lich mit dem ehr­ba­ren Jüng­ling Aßra­el Theo­dor zu Schoß­rinn von Hohen­aschau auf dem größ­ten Mist­hau­fen von Fras­dorf kopulierte.

Gerührt nah­men die Men­schen Anteil am Schick­sal der tugend­sa­men Jung­frau, der das Leben bis­her so hart mit­ge­spielt hat und die nun doch noch in den wohl­ver­dien­ten Hafen der Ehe ein­lau­fen durf­te. Mit fei­er­li­chen Wor­ten ver­band Prä­lat Hyge­ni­us das edle Braut­paar, nichts und nie­mand konn­te ihn am Voll­zug des Aktes ver­hin­dern. Zahl­lo­se Gäs­te waren zur Hoch­zeit erschie­nen, neben der hoch­ed­len Ver­wandt­schaft bei­der­seits auch Ver­tre­ter aller  Ver­ei­ne des Chiem­gau-Alpen­ver­bands, die Orts­ver­ei­ne und die Jung­frau­en­kon­gre­ga­ti­on mit ihren Kin­dern. Gau­vor­stand Tho­mas Hiendl mit Gau­ju­gend­lei­te­rin Moni­ka Hiendl sowie Gauehren­ju­gend­lei­ter Jakob Stei­ner kamen stil­echt gewan­det. Die Ver­wand­ten aus der Stadt schick­ten ein paar schrill gefärb­te Damen und eini­ge Hip-Hop­per, die sich über die länd­li­chen Hoch­zeits­bräu­che sehr wunderten.

Die Jugend­lei­ter des Chiem­gau-Alpen­ver­bands luden zur ers­ten Faschings­hoch­zeit des Ver­bands in die Fras­dor­fer Lamstoa­hal­le und aus allen Ver­ei­nen kamen die Jugend­li­chen, um erst­mals im Leben an einer Faschings­hoch­zeit teil­zu­neh­men: die Mann­derl als Wei­berl und die Wei­berl als Mann­derl. Buam und Dirndl soll­ten sehen und erle­ben, wie frü­her eine Hoch­zeit ablief und dass der Alko­hol dabei nicht die ers­te Rol­le spielte.

Das gute alte Gewand aus den 20er Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts wur­de aus Spei­chern und Dach­bö­den gekramt, die Dirndl such­ten sich die Leder­ho­sen und die Loden­jop­pen und die Bur­schen zwäng­ten sich ins Dirndlg­wand von der Mama oder der gro­ßen Schwes­ter. Die Hoch­zeit unter der Lei­tung der Hoch­zeit­la­de­rin Con­chi­ta Mei­xin­ger lief wie eine Bau­ern­hoch­zeit in frü­he­ren Zei­ten mit Hoch­zeits­zug, Trau­ungs­ze­re­mo­nie, Jung­herrn­lauf, Hoch­zeits­bild und Hoch­zeits­fei­er in der Fras­dor­fer Lamstoa­hal­le ab und ende­te für Gäs­te und Drauf­ge­her nach dem Schen­ken, dem Dank und den Ehrt­än­zen am spä­ten Nach­mit­tag. Ledig­lich mit dem Hoch­zeits­mahl wäre eine frü­he­re Hoch­zeit nicht ein­ver­stan­den gewe­sen: die ange­bo­te­nen Käs­spätz­le oder das Schnit­zel wären hier glatt durch­ge­fal­len. „D´Jung-Böhmischen“ aus Unter­wös­sen spiel­ten bei der Hoch­zeits­fei­er und Kracherlstube.

Bericht und Bil­der: Hein­rich Rehberg