12. Dezember — guad kocht
von Anita Moka am 12. Dezember 2021Warum einfach, wenn´s umständlich a´ geht?
An´s Telefon roaßt hi mei Mo!
Wos gibt´s, wer war denn dro?
De Zwilling san´s gwen, da Valé und da Veit,
si hätten de Dog a moi Zeit,
dad´n kemma mit eanane Weiberleid zu Essen,
zwengs´n Kennea-Lerna, gmaitlich zam´gsessen.
O mei, fang scho glei zum Siniern,
wos kannt i dene denn Serviern?
Kenn mi ned aus, mit der neimoderna Kocherei,
wos dua i blos, o mei o mei
Kokosmili und Thaipfanne süß-sauer,
des kenn ma hoid ned, des is nix für´n Bauer.
A Wurschtsalod duat immer schmecka,
vielleicht Weißwirscht mit frische Brezen vom Becka,
oder a Lingerl, beim Red´n griagt er glei a wassrigs Mai,
Bluat und Leberwirscht mit Kraut, des foid eam a no ei.
A so a Schmarrn, des konnst vergessen,
de junga Dirndl doan ganz wos anders essen.
Mit Zedel und Stift geht’s hie zum Fernsehschirm,
denn dort dean´s de besten Kochsendungen präsentiern.
Stunden steh i dann drin im Lod´n
muaß de Verkeifer noch de ausgfoindsten Dinge frog´n.
Koch und bach dann nach dem Rezept vom Koch mit de drei Stern,
woaß aber ned wias schmecka soid, jetzt habt´s mi gern,
es werd scho genießbar sei, es werd scho bassen,
konn mi woi auf de Vorgaben verlassen.
Wia´s kemma sand, de Blick glei eine in de Depf,
verwundert steckans zam de Kepf,
ja Oma, wos miaß´n mia do seng,
sog´s, duat´s denn heit nix Gscheid´s ned gem?
Oafach und guad, so ham si g´schwarmt von meine Speisen,
des aus´gfoine Zeig, des essen´s nur auf Reisen.
Sofort werd umdischponiert, i bin ned verleg´n,
duat´s a aufgwarmte Bohnasuppen von gestern geb´m.
Chiemgauer Spezialitäten:
„ Braune-Bohnensuppe “
Braune Bohnen über Nacht in Wasser einweichen. Eingeweichte Bohnen in einen Topf mit Wasser geben, eine mit Nelken gespickte Zwiebel, Lorbeerblätter, und Wacholderbeeren zugeben und weich kochen. Die Gewürze raus-fischen.
Danach je nach Belieben, entweder stampfen oder pürieren. Dunkle Einbrenne (Butter und Mehl) herrichten, mit kaltem Wasser ablöschen, gut mit dem Schneebesen verrühren und zur Suppe geben. Mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken. Evtl. etwas Brühe zugeben. Dazu schmecken Semmelknödel. Manche mögen auch „Kiache“ dazu. Wer mag, kann sich auch etwas Kraut d´runter mischen.
„Bohnensuppe-Kiache“
Zutaten: 1 ½ Pfd. Mehl, 1 Hefe, 2 Eier, ca. 250 ml Milch , 0 – 70 g Butter, etwas Salz und Zucker
Hefe in der lauwarmen Milch mit etwas Zucker gehen lassen. (Dampfei). Mit den restlichen Zutaten verrühren„ gut schlagen, bis er Blasen wirft. Gehen lassen. Mit einem Löffel kleine Häufchen abstechen und auf einem Tuch noch einmal gehen lassen.
Im schwimmenden Fett „braun rausbacken“ . Können auch mit Marmelade zum Kaffee gegessen werden! Die Kiachen lassen sich gut einfrieren. Kurz ins Backrohr sind sie wieder wie frisch.